Als verantwortlicher Manager müssen Sie sicherstellen, dass eine hochwertige Endpoint Security Software installiert und ausgeführt wird, eine Multifaktor-Authentifizierung eingerichtet und Ihr Netzwerk mit anderen modernen Lösungen geschützt ist. Jetzt fragen Sie sich vielleicht - was kommt als Nächstes?
Verstärken Sie Ihre Cybersicherheit durch ein virtuelles privates Netzwerk (VPN)! Auch wenn die Einbindung einer weiteren Schutzebene in Ihre bereits vielschichtigen Sicherheitsmaßnahmen herausfordernd erscheint, ist sie es wert - wenn sie richtig durchgeführt wird.
Warum sollten Sie überhaupt ein VPN verwenden?
Die Integration eines VPN in Ihre Unternehmensrichtlinien hat viele Vorteile, von denen wir einige bereits in unseren früheren Artikeln erörtert haben. Ein VPN ist eine wichtige Präventivmaßnahme, die zur Abwehr zahlreicher Cyberangriffe auf Ihr Unternehmensnetzwerk beitragen kann. Stellen Sie daher sicher, dass Ihre Mitarbeitenden immer ein VPN verwenden, wenn sie aus der Ferne auf das Intranet Ihres Unternehmens oder auf andere kritische Netzwerke zugreifen (z. B. aus dem Homeoffice oder öffentlichen WLAN).
Außerdem ermöglicht ein VPN den Mitarbeitenden den Zugriff auf Websites, ohne dass sie im Ausland Zensur- oder Lizenzbeschränkungen unterliegen. Wenn sie sich also beispielsweise auf einer Geschäftsreise in einem Land befinden, in dem einige Websites aufgrund von Lizenzen für eine bestimmte Region verboten oder unzugänglich sind, können sie per VPN trotzdem auf sie zugreifen.
Kann ein VPN zu einer Sicherheitslücke werden?
Allerdings gibt es auch zu bedenken, dass ein VPN, wie alle Lösungen, kein Allheilmittel ist und auch von Cyberkriminellen missbraucht werden kann. Da ein VPN zu einem weit verbreiteten Tool in Unternehmen geworden ist, hat es auch die Aufmerksamkeit verschiedener Bedrohungsakteure auf sich gezogen. Wenn Sie ein VPN als Teil eines Remote-Management-Tools verwenden, dient es im Wesentlichen als Schlüssel zu Ihrer IT-Umgebung. Wenn es allerdings kompromittiert wird, erhält der Angreifer unerlaubten Zugang. Laut TOP10VPN ist die Zahl der VPN-Schwachstellen im Jahr 2023 um 47 % gestiegen, im Vergleich mit dem Durchschnitt der beiden Vorjahre.
Für die Sicherheit ist es wichtig, dass Sie Ihr VPN auf dem neuesten Stand halten, eine starke Verschlüsselung verwenden und einen vertrauenswürdigen Anbieter auswählen. Wir haben eine umfassende Checkliste zusammengestellt, mit der Sie alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen können.
Profi-Tipps für ein sicheres VPN
Aktualisieren Sie regelmäßig die Soft- und Firmware:
- VPN-Software: Suchen Sie regelmäßig nach Updates für Ihre VPN-Software und installieren Sie sie, um die neuesten Sicherheitspatches und -erweiterungen zu erhalten.
- Router und Firewall: Halten Sie auch die Firmware Ihres Routers und die Firewall-Software auf dem neuesten Stand, um sich vor Sicherheitslücken zu schützen, die von Angreifern ausgenutzt werden könnten.
Wählen Sie eine starke Verschlüsselung:
- Verschlüsselungsprotokolle: Entscheiden Sie sich für stabile Verschlüsselungsprotokolle. OpenVPN wird aufgrund seiner starken Sicherheitsmerkmale sehr empfohlen, aber auch andere Protokolle wie WireGuard oder IKEv2/IPsec können sichere Optionen bieten.
- Verschlüsselungsstärke: Vergewissern Sie sich, dass die Verschlüsselungsstärke ausreichend ist (z. B. 256-Bit-AES-Verschlüsselung), um Ihre Daten wirksam vor Entschlüsselung zu schützen.
Wählen Sie einen zuverlässigen VPN-Anbieter:
- Reputation und Vertrauenswürdigkeit: Wählen Sie einen VPN-Anbieter mit einem guten Ruf in Sachen Datenschutz und Sicherheit. Recherchieren Sie deren Protokollierungsrichtlinien, Rechtsprechung und Erfolgsbilanz.
- Kundensupport: Suchen Sie nach Anbietern, die einen zuverlässigen Kundensupport anbieten, der Ihnen bei der Lösung von Problemen hilft.
Konfigurieren Sie Ihr VPN richtig:
- Router-Einstellungen: Richten Sie Ihren Router so ein, dass er optimal mit Ihrem VPN zusammenarbeitet. Achten Sie bspw. auf die richtigen Einstellungen von NAT (Network Address Translation) oder Portweiterleitung.
- Firewall-Regeln: Konfigurieren Sie Ihre Firewall so, dass sie den VPN-Verkehr zulässt und nicht autorisierte Zugriffe blockiert. Stellen Sie sicher, dass Ihre Firewall-Regeln auf Ihre spezifischen Sicherheitsanforderungen zugeschnitten sind.
Implementieren Sie eine starke Authentifizierung:
- Multifaktor-Authentifizierung (MFA): Verwenden Sie MFA für den Zugriff auf Ihr VPN, um eine zusätzliche Sicherheitsebene zu schaffen. Dazu gehört in der Regel etwas, das Sie wissen (Passwort), etwas, das Sie haben (ein Gerät), oder etwas, das Sie sind (biometrische Daten).
- Passwortverwaltung: Verwenden Sie starke, eindeutige Passwörter für Ihre VPN-Konten und ändern Sie sie regelmäßig, um das Risiko eines unbefugten Zugriffs zu minimieren.
Überwachen und überprüfen Sie regelmäßig:
- Aktivitätsprotokolle: Kontrollieren Sie regelmäßig die VPN-Aktivitätsprotokolle und -berichte auf verdächtige Aktivitäten oder unbefugte Zugriffsversuche.
- Überprüfung der Richtlinien: Aktualisieren Sie Ihre VPN-Richtlinien regelmäßig, um bspw. geänderte Sicherheitsanforderungen Ihres Unternehmens anzupassen oder neue Bedrohungen zu berücksichtigen.
Verwenden Sie zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen:
- Mehrschichtiger Schutz: Setzen Sie zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ein, wie z. B. sichere Backup-Lösungen.
- Mitarbeiterschulung: Informieren Sie Ihre Mitarbeitenden über bewährte Verfahren für die VPN-Nutzung, einschließlich der Erkennung von Phishing-Versuchen und warum VPN-Verbindungen wichtig sind.
Zusätzlich zu den genannten Schritten können Sie Ihre Sicherheit durch die Einrichtung eines Kill-Switch weiter erhöhen. Wenn Ihre VPN-Verbindung abbricht, schließt der Kill Switch sofort alle Apps und blockiert den Internetzugang, bis die Verbindung wiederhergestellt ist. So können keine Daten über ein ungesichertes Netzwerk übertragen werden. In ähnlicher Weise lässt sich eine Netzwerksperrfunktion verwenden. Sie verhindert, dass sich Geräte überhaupt mit dem Internet verbinden, wenn die VPN-Verbindung unterbrochen wird.